Herz-Jesu Kirche
in Unterhütte
Unsere aktuellen Gottesdienstzeiten finden Sie hier. Änderungen sind vorbehalten und dem Pfarrbrief zu entnehmen.
8.00 Uhr Eucharistiefeier
Änderungen vorbehalten. Bitte immer den aktuellen Pfarrbrief beachten.
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Kurzbeschreibung
Eingebettet zwischen waldreichen Gebirgszügen, die sich über die Tausendergrenze erheben, liegt das Ulrichsgrüner Tal, einer der stillsten Winkel um Waldmünchen.
Im Talgrund lädt die Herz-Jesu-Kirche (erbaut 1935) den Wanderer zum verweilen ein.
Eine ausdrucksstarke Statue an der Vorderwand stellt Jesus dar, der sich in seiner Liebe für uns Menschen geopfert hat (Herz-Jesu-Statue). Seitlich stehen die Figuren des Bruder Konrad und der Gottesmutter. 1995/96 wurde das Kirchlein von Grund auf renoviert.
Eine ausdrucksstarke Statue an der Vorderwand stellt Jesus dar, der sich in seiner Liebe für uns Menschen geopfert hat (Herz-Jesu-Statue). Seitlich stehen die Figuren des Bruder Konrad und der Gottesmutter. 1995/96 wurde das Kirchlein von Grund auf renoviert.
Chronik
Die Anfänge
Dem ehemalige Schulsprengel Unterhütte in der Pfarrei Waldmünchen fehlte eine Schulmesskirche. Die Schuljugend mit zwei Lehrkräften hatten unter der Woche niemals die Gelegenheit dem hl. Meßopfer beizuwohnen und die hl. Sakramente zu empfangen oder auch nur zu einer religiösen Übung (Herz Jesu-, Mai-, Rosenkranz-, Kreuzweg-Andacht, Beicht- und Kommunionvorbereitung u. a.) sich zu versammeln.
Zwar soll jeder "an jedem Orte zum Gebet seine Hände erheben" (1. Tim 2,8). Auch erhält jedes christliche Haus, in dem zu bestimmten Zeiten gemeinsam gebetet wird, ein kirchliches gottesdienstliches Gepräge. Indes sollen wir besonders in der Kirche beten, weil sie als Haus Gottes eigens geweiht und dem profanen Gebrauch entzogen ist. Was wir durch Sehen und Wahrnehmen empfangen, was wir fassen und fühlen, erhebt Geist und Herz zu Gott.
"Selbst die Sonntage und kirchlichen Feste mußten bei der weiten Entfernung von der Pfarrkirche und in den hierorts langen und rauhen Winterzeiten leiden. Aber nicht bloß die Kinder, nicht zuletzt empfanden auch kranke- und ältere Personen den Mangel eines Gotteshauses. Monate lang mußten viele die Segnungen der Kirche entbehren".
1913
Im Jahr 1913 entschloß sich Stadtpfarrer F.X. Lehner eine Kirche zu bauen.
Eine Kirche in Unterhütte? Man hatte nicht gewagt nur daran zu denken. In der Tat schien der Plan bei näherer Prüfung fast aussichtslos, da weder Mittel vorhanden, noch in Aussicht waren. Der Gedanke zündete bei der Bevölkerung; und der Stadtpfarrer übernahm selbst die Vorstandschaft des gegründeten Kirchenbauvereins. Der Anfang war vielversprechend. Da kam der erste Schlag, der erste Weltkrieg. Nun galt es, den Plan wachzuhalten. Der zweite Schlag folgte, die Inflation. Wer konnte noch auf einen Kirchenbau hoffen? Was tun? Mit Gottvertrauen und Mut voran! Der Ausschuß des Kirchenbauvereins wurde erneuert und ergänzt. Der Juli 1919 brachte eine förmliche Neugründung des Kirchenbauvereins. Von vielen edlen Gönnern gingen für die damalige Zeit ansehnliche Beiträge ein. Durch Spenden, Sonderspenden und Mitgliedsbeiträge ergaben sich bis zum Jahr 1923 ca. 6200.-- DM, eine stattliche Summe für die damalige Zeit und für die relativ kleinen Ortschaften. Aber in jenen Zeiten der Inflation mußte man schon mit Millionen / Milliarden und Billionen rechnen.Die mühsam aufgebrachte Summe war völlig wertlos, man konnte sich damit keine Trage Ziegelsteine kaufen. Man hatte aber weiter Gottvertrauen. Es trat eine überraschende Fügung ein.
Eine Kirche in Unterhütte? Man hatte nicht gewagt nur daran zu denken. In der Tat schien der Plan bei näherer Prüfung fast aussichtslos, da weder Mittel vorhanden, noch in Aussicht waren. Der Gedanke zündete bei der Bevölkerung; und der Stadtpfarrer übernahm selbst die Vorstandschaft des gegründeten Kirchenbauvereins. Der Anfang war vielversprechend. Da kam der erste Schlag, der erste Weltkrieg. Nun galt es, den Plan wachzuhalten. Der zweite Schlag folgte, die Inflation. Wer konnte noch auf einen Kirchenbau hoffen? Was tun? Mit Gottvertrauen und Mut voran! Der Ausschuß des Kirchenbauvereins wurde erneuert und ergänzt. Der Juli 1919 brachte eine förmliche Neugründung des Kirchenbauvereins. Von vielen edlen Gönnern gingen für die damalige Zeit ansehnliche Beiträge ein. Durch Spenden, Sonderspenden und Mitgliedsbeiträge ergaben sich bis zum Jahr 1923 ca. 6200.-- DM, eine stattliche Summe für die damalige Zeit und für die relativ kleinen Ortschaften. Aber in jenen Zeiten der Inflation mußte man schon mit Millionen / Milliarden und Billionen rechnen.Die mühsam aufgebrachte Summe war völlig wertlos, man konnte sich damit keine Trage Ziegelsteine kaufen. Man hatte aber weiter Gottvertrauen. Es trat eine überraschende Fügung ein.
Der Betsaal
Die Zwischenlösung
In Unterhütte fand sich kein passendes Haus, in dem ein angemessener Betsaal eingerichtet werden konnte. Man wollte aber die Zeit bis zum geplanten Kirchenbau mit einem passenden Raum für gottesdienstliche Zwecke überbrücken. In erster Linie bedingt durch den ersten Weltkrieg gingen die Schülerzahlen stark zurück, so daß ein Lehrsaal zur Verfügung stand. Die erforderlichen Eingaben und Genehmigungen holte Stadtpfarrer Lehner ein. Sämtliche Behörden stimmten bereitwillig zu. Mit seiner Eingabe erging am 29. September 1925 Nr. 8218 folgender oberhirtlicher Bescheid: "Gegen die Einrichtung des Reserveschulsaales im Schulhaus zu Unterhütte als Kapellenzimmer besteht keine Einwendung. Wir gestatten die Zelebration einer Schulmesse zu den Wochentagen in demselben und erteilen dem Herrn Stadtpfarrer Lehner die Vollmacht zur Benediktion der Kapelle. Zugleich übersenden wir ein altare portabile, wofür eine Taxe von 16.50 RM zu entrichten ist". Dr. Kiefl. Wührl
Groß und dankbar war die Freude Ein geziemender Altar mit Zubehör wurde beschafft, und so konnte am 12. Januar 1926 die "Einweihung" und das erste Hl. Messopfer gefeiert werden.
In Unterhütte fand sich kein passendes Haus, in dem ein angemessener Betsaal eingerichtet werden konnte. Man wollte aber die Zeit bis zum geplanten Kirchenbau mit einem passenden Raum für gottesdienstliche Zwecke überbrücken. In erster Linie bedingt durch den ersten Weltkrieg gingen die Schülerzahlen stark zurück, so daß ein Lehrsaal zur Verfügung stand. Die erforderlichen Eingaben und Genehmigungen holte Stadtpfarrer Lehner ein. Sämtliche Behörden stimmten bereitwillig zu. Mit seiner Eingabe erging am 29. September 1925 Nr. 8218 folgender oberhirtlicher Bescheid: "Gegen die Einrichtung des Reserveschulsaales im Schulhaus zu Unterhütte als Kapellenzimmer besteht keine Einwendung. Wir gestatten die Zelebration einer Schulmesse zu den Wochentagen in demselben und erteilen dem Herrn Stadtpfarrer Lehner die Vollmacht zur Benediktion der Kapelle. Zugleich übersenden wir ein altare portabile, wofür eine Taxe von 16.50 RM zu entrichten ist". Dr. Kiefl. Wührl
Groß und dankbar war die Freude Ein geziemender Altar mit Zubehör wurde beschafft, und so konnte am 12. Januar 1926 die "Einweihung" und das erste Hl. Messopfer gefeiert werden.
Zusammenhänge
Die Zusammenhänge mit dem neuerrichteten Kurat-Benefizium Herzogau
Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Pfarreienstruktur durch neue kirchliche Vereine o. Landesadelige mit Pfarrprivilegien neu formiert bzw. umorganisiert. Neue Pfarreien, Exposituren, Benefizien entstanden oder wurden umgewandelt. Auch der Herzogauer Fideikomißfolger Carl Freiherr von Voithenberg unternahm ab 1919 Schritte zur Erichtung bzw. Umwandlung des Schulbenefiziums (9. September 1786/88) in ein Kurat-Benefizium. Wegen der geringen Seelenzahl der Ortschaften Herzogau und Lengau, versuchten sie die Ortschaften des Ulrichsgrüner Tales dazu zugewinnen. Der Versuch scheiterte. Baron Carl schreibt am 1. März 1920: "Dieselben haben in der Sache wenig Interesse und wollen bleiben, wo sie sind", d. h. in der Stadtpfarrei mit dortigem Begräbnisrecht und den pfarrlichen Vorteilen sowie mit einer eigenen Kirche mit Gottendiensten in Unterhütte. Sie wollten lieber die Kosten für eine eigene Kirche tragen, als für die weit entfernte Kuratie in Herzogau. Unterhütte beharrte auf seinem Vorhaben.
Freiherr Carl von Voithenberg gab nicht nach, hatte einen längeren Arm als der Stadtpfarrer F. X. Lehner und der Stadtrat von Waldmünchen. Mit Stiftungsbrief vom 25. Januar 1921 mit Ergänzungen und Nachträgen vom 18./22. März errichtet Carl Freiherr von Voithenberg ein Kurat-Benefizium und eine Kirchenstiftung, welche durch Entschließung des Staatministeriums für Unterricht und Kultus vom 5. Juni 1921 genehmigt wurden. Die Einwendungen des Stadtrates sowie des Stadtpfarrers von Waldmünchen wurden abgelehnt. Durch die gleiche Entschließung wurde auch die Kuratiekirchenstiftung Herzogau genehmigt. Die Stiftungsbestimmungen ( s. Herzogauer Kirchenführer a. d. Jahr 1888) wurden oberhirtlich bestätigt durch Unterzeichnung des Generalvikars des Bischöflichen Ordinariates Regensburg vom 20. September 1921. Jahre später wird der Kirchensprengel Unterhütte seelsorgerisch und stiftungsrechtlich doch noch dem Kurat-Benefizium Herzogau anvertraut, nur die Beerdigungen wurden vom Benefiziaten im Waldmünchner Friedhof durchgeführt".
Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Pfarreienstruktur durch neue kirchliche Vereine o. Landesadelige mit Pfarrprivilegien neu formiert bzw. umorganisiert. Neue Pfarreien, Exposituren, Benefizien entstanden oder wurden umgewandelt. Auch der Herzogauer Fideikomißfolger Carl Freiherr von Voithenberg unternahm ab 1919 Schritte zur Erichtung bzw. Umwandlung des Schulbenefiziums (9. September 1786/88) in ein Kurat-Benefizium. Wegen der geringen Seelenzahl der Ortschaften Herzogau und Lengau, versuchten sie die Ortschaften des Ulrichsgrüner Tales dazu zugewinnen. Der Versuch scheiterte. Baron Carl schreibt am 1. März 1920: "Dieselben haben in der Sache wenig Interesse und wollen bleiben, wo sie sind", d. h. in der Stadtpfarrei mit dortigem Begräbnisrecht und den pfarrlichen Vorteilen sowie mit einer eigenen Kirche mit Gottendiensten in Unterhütte. Sie wollten lieber die Kosten für eine eigene Kirche tragen, als für die weit entfernte Kuratie in Herzogau. Unterhütte beharrte auf seinem Vorhaben.
Freiherr Carl von Voithenberg gab nicht nach, hatte einen längeren Arm als der Stadtpfarrer F. X. Lehner und der Stadtrat von Waldmünchen. Mit Stiftungsbrief vom 25. Januar 1921 mit Ergänzungen und Nachträgen vom 18./22. März errichtet Carl Freiherr von Voithenberg ein Kurat-Benefizium und eine Kirchenstiftung, welche durch Entschließung des Staatministeriums für Unterricht und Kultus vom 5. Juni 1921 genehmigt wurden. Die Einwendungen des Stadtrates sowie des Stadtpfarrers von Waldmünchen wurden abgelehnt. Durch die gleiche Entschließung wurde auch die Kuratiekirchenstiftung Herzogau genehmigt. Die Stiftungsbestimmungen ( s. Herzogauer Kirchenführer a. d. Jahr 1888) wurden oberhirtlich bestätigt durch Unterzeichnung des Generalvikars des Bischöflichen Ordinariates Regensburg vom 20. September 1921. Jahre später wird der Kirchensprengel Unterhütte seelsorgerisch und stiftungsrechtlich doch noch dem Kurat-Benefizium Herzogau anvertraut, nur die Beerdigungen wurden vom Benefiziaten im Waldmünchner Friedhof durchgeführt".
Der Hochaltar
In der Kuratie Garitz bei Bad Kissingen stand ein unbenützter Altar gotischer Stilart, der aus technischen Gründen einem anderen weichen mußte. Die dort bekannte Familie des Oberregierungsrates Dr. Mohr machte auf die Gelegenheit des Erwerbs aufmerksam. Die Verhandlungen verliefen günstig. Am 17. Februar 1933 schrieb der "Herr Kuratus" Gottfried Mauter von Garitz: "Mit besonderer Freude teile ich mit, daß der Altar in der Sitzung der Kirchenverwaltung von Garitz am 12.11. 1933 der Gemeinde Unterhütte völlig kostenlos zugesprochen wurde."
Schreinermeister Wilhelm Eisenhart von Waldmünchen, dessen Lieferkraftwagen Möbel nach Hamburg zu transportieren hatte, holte den Altar gegen geringe Umwegskosten ins Ulrichgrüner Tal. Das zukünftige Herzstück der Kirche wurde einstweilen auf den geräumigen Schulhausboden in Unterhütte eingelagert. Der sehr hohe Altar mit "trefflichen Schnitzereien" mit Tabernakel und Herz-Jesu-Statue wurde damals auf ca. 5000.-- RM geschätzt.
Bauplatz und Bauplan
Die Schenkung des Hochaltars war für die Unterhütter zwar eine große Hilfe, stellte aber auch durch die immense Höhe Ansprüche an die Gebäudeform und den Bauplatz. Deshalb präsentiert sich die Kirche heute demzufolge als relativ schlanker und hoher neugotisch orientierter Baukörper.
Mehrere Bauplätze boten sich an, scheiterten aber an dem Problem der zukünftigen Bauhöhe, bis schließlich der jetzige Standort gefunden wurde. Man bedenke die städtebauliche Situation der damaligen Unterhütte war von anderer Struktur.
Der Bauplatz war nahezu ideal. Die Kirche konnte einigermaßen geostet werden. Der Eingang führt nicht direkt auf die damals recht staubige Straße. Durch die Hanglage konnte unter dem Presbyterium der notwendige Leichenraum (Totenkammer) eingebaut werden. Durch den 7 Meter hohen Hochaltar ergab sich folglich bauseits eine enorme Giebelhöhe, die die Bezeichnung "Dom des Ulrichsgrüner Tales" relativ verständlich macht.
Für die planerische Bewältigung dieser Bauaufgabe wählte man den erfahrenen Architekten, Regierungsbaumeister Franz Günthner aus Regensburg. Er kam honorarmäßig entgegen und empfahl sich durch gelungene Bauten in der Nachbarschaft, so z.B. Kirchlein in Zillendorf, Kirchenumbau in Ränkam, Schulhaus in Stadlern. Sein Entwurf fand auch sofort vom Regierungsbaurat Syndikus v. Landbauamt Amberg Zustimmung. Er empfand auch die Integrierung des vorhandenen neugotischen Altars nicht als stilwidrig.
Die Planskizze wurde dem 1. Bürgermeister der Gemeinde Herzogau, als zuständige Ortsbehörde, Baron von Berchem und dessen Schwager Baron Robert von Voithenberg als Grundstücksbesitzer vorgelegt. Beide standen dem Vorhaben positiv gegenüber. Baron Robert teilte dies am 11. Dezember 1933 H. H. Stadtpfarrer Lehner mit, einschließlich des Vermerks, das Grundstück als Schenkung abzugeben.
Die Planskizze wurde dem 1. Bürgermeister der Gemeinde Herzogau, als zuständige Ortsbehörde, Baron von Berchem und dessen Schwager Baron Robert von Voithenberg als Grundstücksbesitzer vorgelegt. Beide standen dem Vorhaben positiv gegenüber. Baron Robert teilte dies am 11. Dezember 1933 H. H. Stadtpfarrer Lehner mit, einschließlich des Vermerks, das Grundstück als Schenkung abzugeben.
Unterstützungsgesuche
Dem Architekten, Regierungsbaumeister Günthner wurde nun der offizielle Auftrag über ausführliche Planung und Erstellung eines Kostenvoranschlages erteilt. Das Bischöfliche Ordinariat wurde informiert, das Anliegen wurde wohlwollend aufgenommen und gleichzeitig auf mögliche Zuschüsse aus Kirchensteuermittel aufmerksam gemacht.
Nun wurde ein große Aktion gestartet, um Geldmittel und Materialen aufzuteilen. Materialspenden, meist in Holzstämmen, wurden bald zugesichert. Mit öffentlichen Zuschüssen sah es dagegen schlecht aus. Der Antrag vom 30.12. 1933, Staatszuschuß aus Osthilfemitteln, wurde mit Schreiben vom 10. März 1934 negativ beschieden. Man verwies auf die Gemeinde, die damals aber finanziell nicht in der Lage war. Außerdem schlug das Ministerium eine Sammlung vor, dies sei doch ein Werk der Nächstenliebe, und die "Armen Seelen werden schon helfen". Weitere Versuche wurden nicht unternommen, umsomehr daß Sammlungen für "derartige Zwecke" staatlich verboten wurden. Ein Weg blieb noch offen, der Ruf an das Herz des Bischofs, und dieser führte auch zum Ziele
Baugenehmigung
Die gesamten Pläne mit Finanzierungsplan wurden im Februar 1934 über das Bezirksamt Waldmünchen an die Regierung der Oberpfalz eingereicht, die die Unterlagen mit Gutachten am 10. April 1934 an das Staatsministerium für Unterricht und Kultus weiterleitete. Die Genehmigung durch den zuständigen Kunstausschuss erfolgte am 07. Mai 1934. Die Absegnung des Bischöflichen Ordinariats erhielt man mit Schreiben vom 29. Mai 1934. Am 14. Juni 1934 wurden die Pläne samt Zubehör der Gemeinde Herzogau zur baupolizeilichen Vorbehandlung vorgelegt. Endlich am 12. Juli wurde die Benachrichtigung amtlich zugestellt.
Antwort: Verweigerung des Bauplatzes und Bauplanes durch Gutsherrschaft und Gemeinderat, falls nicht gleichzeitig mit dem Kirchenbau eine Leichenhalle (Betonung: Halle) ausgeführt wird. Die Ortspolizeibehörde habe sich der Ablehnung angeschlossen und außerdem angemerkt, sie wisse nichts vom Bestehen eines Kirchenbauvereins. - " Ein befremdender Einspruch! " Ein kundiger Blick in den Bauplan hätte erkennen lassen, daß ein Leichenraum in angemessener Größe im Untergeschoß der Kirche vorgesehen war. Eine übliche Leichenhalle hätte den Rahmen der Baumaßnahme gesprengt und wäre achitektonisch nicht vertretbar gewesen. Außerdem bestehe der Kirchenbauverein seit 2 Jahren und müßte amtlich und in der kleinen Gemeinde Herzogau allgemein ortsbekannt sein. Die schon länger beabsichtigte Eintragung in das Vereinsregister wurde in der Sitzung vom 08. Juli 1934 beschlossen.
Mitteilung des Amtsgerichtes Waldmünchen unter der Nummer 13 / Seite 70 amtlich vollzogen. Wieder vergingen einige Wochen. - Die Bevölkerung war entmutigt. Endlich am 25. Juli 1934 wurde der Bauplan durch den Gemeinderat , gez. Frh. V. Berchem unterschrieben.
Die amtliche baupolizeiliche Genehmigung des Bezirksamtes Waldmünchen, unterzeichnet von T.V. Dr. Reffler, erhielt man am 20. August 1934. - Nun konnte der Bau begonnen werden.
Mitteilung des Amtsgerichtes Waldmünchen unter der Nummer 13 / Seite 70 amtlich vollzogen. Wieder vergingen einige Wochen. - Die Bevölkerung war entmutigt. Endlich am 25. Juli 1934 wurde der Bauplan durch den Gemeinderat , gez. Frh. V. Berchem unterschrieben.
Die amtliche baupolizeiliche Genehmigung des Bezirksamtes Waldmünchen, unterzeichnet von T.V. Dr. Reffler, erhielt man am 20. August 1934. - Nun konnte der Bau begonnen werden.
1934: Erster Bauabschnitt
Vor- und zwischen den Verhandlungen wurden die Besprechungen und die Vereinbarungen mit den Handwerksmeistern getroffen. Aus den verschiedenen Angeboten, die von den Architekten geprüft wurden, erhielten folgende den Zuschlag:
Maurermeister Hans Meixelsperger von Herzogau
Zimmermann Wallner aus Ulrichsgrün, zusammen mit Zimmermann Schmid von Hochabrunn
Schreinermeister Wilhelm Eisenhart von Waldmünchen und Max Lang von Herzogau
Schmiedemeister F. X. Kreuzer und Schmiedemeister Gruber aus Waldmünchen
Spenglermeister Sedlmayr (Gebrüder Sedlmayr), Waldmünchen
Schlosser F. X. Waterloo, Waldmünchen
Glaser Gruber, Waldmünchen
Steinmetz Barzer, Waldmünchen
Malermeister Häring, Waldmünchen
Schlosser Pfliegl, Waldmünchen
Die Bauleitung übernahm Architekt F. Günthner aus Regensburg für ein Honorar von 370.00 RM.
Die Sägewerke Bacherl, Stadler, Gutschenreither (Angermühle) und Lesewa (Posthof) erhielten Sägeaufträge
Handlanger und Helfer stellten sich aus dem Kirchensprengel Unterhütte zur Verfügung. Im Laufe der Bauzeit ergaben sich manche Schwierigkeiten, die aber alle gemeinsam gemeistert werden konnten. Es fanden oft 3 - 5 Besprechungen pro Woche zur Abstimmung statt. Stadtpfarrer F. X. Lehner scheute den weiten Weg nicht, um täglich nach dem Rechten zu sehen. Durch den hohen Ostgiebel am Hang wurde außerdem eine Stützmauer notwendig. Trotz aller Probleme konnte vor Winteranfang die Bedachung noch angebracht werden. - Am 26. Oktober 1934 fand die Hebefeier statt. Der Waldmünchner Grenzbote berichtete darüber sehr ausführlich. Es war eine würdige Feier für einen Kirchenbau, mit Festzug zur Kirche, alle am Bau Beteiligten waren gekommen. Die Dorfglocke begleitete den Festakt. Lehrer Fütterers trefflich geschulte Sängerschar stimmte das Weihelied an: " Ein Haus ist fest gegründet. " Kinder in Engelsgestalt trugen Pfarrer Lehners Weihegedicht vor.
Großes Lob wurde ausgesprochen, dem Grundstücksspender, dem Architekten, den Handwerkern und nicht zuletzt den Scharwerkern (Hand- und Spanndienstleistende). Ein gemütliches Beisammensein mit einer Stärkung schloß und rundete die Hebefeier.
Der erste Schnee fiel, doch der Bau war unter einem schützenden Dach.
Handlanger und Helfer stellten sich aus dem Kirchensprengel Unterhütte zur Verfügung. Im Laufe der Bauzeit ergaben sich manche Schwierigkeiten, die aber alle gemeinsam gemeistert werden konnten. Es fanden oft 3 - 5 Besprechungen pro Woche zur Abstimmung statt. Stadtpfarrer F. X. Lehner scheute den weiten Weg nicht, um täglich nach dem Rechten zu sehen. Durch den hohen Ostgiebel am Hang wurde außerdem eine Stützmauer notwendig. Trotz aller Probleme konnte vor Winteranfang die Bedachung noch angebracht werden. - Am 26. Oktober 1934 fand die Hebefeier statt. Der Waldmünchner Grenzbote berichtete darüber sehr ausführlich. Es war eine würdige Feier für einen Kirchenbau, mit Festzug zur Kirche, alle am Bau Beteiligten waren gekommen. Die Dorfglocke begleitete den Festakt. Lehrer Fütterers trefflich geschulte Sängerschar stimmte das Weihelied an: " Ein Haus ist fest gegründet. " Kinder in Engelsgestalt trugen Pfarrer Lehners Weihegedicht vor.
Großes Lob wurde ausgesprochen, dem Grundstücksspender, dem Architekten, den Handwerkern und nicht zuletzt den Scharwerkern (Hand- und Spanndienstleistende). Ein gemütliches Beisammensein mit einer Stärkung schloß und rundete die Hebefeier.
Der erste Schnee fiel, doch der Bau war unter einem schützenden Dach.
1935: Zweiter Bauabschnitt
Der Baubeginn im Frühjahr 1935 setzte spät und zögernd ein. Die Werkleute waren teilweise bei anderen Aufträgen tätig. Dazu kam, daß der stellvertretende Bauleiter Meixelsperger zu dieser Zeit seinen Meisterkurs in Regensburg absovieren mußte. Gleichzeitig lief der Hotelbau in Herzogau, der ihn sehr in Anspruch nahm.
Architekt Günthner wollte sich verstärkt einschalten, um die Sache in Schwung zu bringen und alles zu regeln. Aber auch er war durch andere Aufträge zeitlich eingeschränkt. Man behalf sich mit seinen Anweisungen. Der Kirchenbauvorstand war ständig unterwegs, bei Behörden, bei den Handwerksmeistern, bei den Fuhrleuten, dann wiederum drängte er Sägewerker und Lieferanten. Fast täglich marschierte er zum Bauplatz. Ein reibungsloser Bauablauf war nicht gegeben. Den drängenden Bauherrn versuchte man zu beschwichtigen. Mit zähem Willen wurde aber auch dies gemeistert.
Architekt Günthner wollte sich verstärkt einschalten, um die Sache in Schwung zu bringen und alles zu regeln. Aber auch er war durch andere Aufträge zeitlich eingeschränkt. Man behalf sich mit seinen Anweisungen. Der Kirchenbauvorstand war ständig unterwegs, bei Behörden, bei den Handwerksmeistern, bei den Fuhrleuten, dann wiederum drängte er Sägewerker und Lieferanten. Fast täglich marschierte er zum Bauplatz. Ein reibungsloser Bauablauf war nicht gegeben. Den drängenden Bauherrn versuchte man zu beschwichtigen. Mit zähem Willen wurde aber auch dies gemeistert.
Festvorbereitungen
Fest entschlossen, setzte Geistl. Rat Lehner den 30. Juni 1935 als den Tag der Einweihungsfeier unwiderruflich fest; dem Herz-Jesu-Fest!
Er ging von Haus zu Haus mit dem Aufruf: " Alle Hände wach, alle Scharwerker herbei, kein Haus ohne Helfer, kein Haus ohne festlichen Schmuck!" Der Aufruf fruchtete, mit Feuereifer begannen die Vorbereitungen.
25.6.1935 – Erlaubnis zur Benediktion
"Wir erteilen Herrn Geistlichen Rat Franz Xaver Lehner, Dekan und Stadtpfarrer von Waldmünchen die Vollmacht zur feierlichen Benediktion der Kirche in Unterhütte nach Rituale Romanum pag. 158."
Die Festfolge sah eine feierliche Prozession mit dem Allerheiligsten durch das Dorf vor. Dies mußte staatlich genehmigt werden, da laut Rundschreiben der oberpolizeilichen Vorschriften vom 29.05. 1934 konfessionellen Jugend- oder Jugendmännerverbänden das Tragen von einheitlicher Kleidung und uniformähnlichen Kleidungsstücken und Abzeichen, Fahnen, Wimpel und Banner verboten ist. Man informierte das Bezirksamt, in Unterhütte bestehen derartige Vereine nicht.
Freiherr Robert von Voithenberg wurde eingeladen, der sich dafür herzlich bedankte und zusagte. Ebenso sein Schwager Baron von Berchem, als 1. Baumeister, der aber auf Grund seines schlechten Gesundheitszustandes absagen mußte. Dies sollte sich bestätigen, er erlebte die feierliche Weihe der Kirche nicht mehr.
Weitere Einladungen ergingen an die Pfarrgeistlichkeit, an den Liederkranz, an die Stadtkapelle Johann Wagner, an Gönner und Wohltäter.
Inzwischen schritten die Bauarbeiten zielbewußt dem Ende entgegen. Die Scharwerker legten letzte Hand an, ebneten und säumten den Platz vor der Kirche. Die Jugend probte ihre Lieder und lernte ihre Verse. Unter der Leitung der Frau Lehrer Fütterer und der unermüdlichen Fanny Zeitler banden geschickte eifrige Hände Kranz um Kranz und banden eine Fülle von Tannengewinden, andere brachten Gezweig aus dem Reichtum der Wälder und Blumen aus den Sonnenwiesen. Zuletzt erschienen noch die Architekten Günthner und Grimm. Letzterer malte noch eine Sonnenuhr über die Kirchenpforte und stellte das wuchtige Hofkreuz an den Westgiebel der Kirche. Die letzten Feinheiten wurden noch abgestimmt, der Vorabend des großen Weihetages kam viel zu früh.
Weitere Einladungen ergingen an die Pfarrgeistlichkeit, an den Liederkranz, an die Stadtkapelle Johann Wagner, an Gönner und Wohltäter.
Inzwischen schritten die Bauarbeiten zielbewußt dem Ende entgegen. Die Scharwerker legten letzte Hand an, ebneten und säumten den Platz vor der Kirche. Die Jugend probte ihre Lieder und lernte ihre Verse. Unter der Leitung der Frau Lehrer Fütterer und der unermüdlichen Fanny Zeitler banden geschickte eifrige Hände Kranz um Kranz und banden eine Fülle von Tannengewinden, andere brachten Gezweig aus dem Reichtum der Wälder und Blumen aus den Sonnenwiesen. Zuletzt erschienen noch die Architekten Günthner und Grimm. Letzterer malte noch eine Sonnenuhr über die Kirchenpforte und stellte das wuchtige Hofkreuz an den Westgiebel der Kirche. Die letzten Feinheiten wurden noch abgestimmt, der Vorabend des großen Weihetages kam viel zu früh.
30.6.1935 – Kircheweihe
F. X. Lehner schreibt, "eine neue Kirche ist mit einem Erstkommunikanten vergleichbar, dessen Herz wohl vorbereitet, in Unschuldsglanze zwingend, ehrfurchtsvoll bereit ist, den göttlichen Heiland zum ersten Male aufzunehmen".
Festliche Freude erfüllte die Familien. Von allen Seiten strömten die Festgäste herbei zum Weihebeginn um 08.30 Uhr. Nach den würdevollen Zeremonien füllte sich die Kirche so stark, daß die Besucher auf dem Eingangsplatz stehen mußten, obwohl die Kirchenstühle noch nicht aufgestellt waren.
Festliche Freude erfüllte die Familien. Von allen Seiten strömten die Festgäste herbei zum Weihebeginn um 08.30 Uhr. Nach den würdevollen Zeremonien füllte sich die Kirche so stark, daß die Besucher auf dem Eingangsplatz stehen mußten, obwohl die Kirchenstühle noch nicht aufgestellt waren.
Zum Baugeschehen
von Siegi Wild Dipl. Ing. Architekt, Furth im Wald
Ohne daß es viele Leute bemerken, ist die Unterhütter Kirche in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes. Da ist zum einen die Entstehungszeit, 1933 - 1945, eine dunkle Phase deutscher Geschichte, in der sich ein durchundurch gottloses und menschenverachtendes Regime anschickt, eine Weltkatastrophe vorzubereiten, in eben dieser Zeit entsteht in einem abgelegenen Tal und bettelarmen Gegend eine neue Kirche - wenn schon nicht mit staatlicher Unterstützung, dann zumindest mit staatlicher Billigung. Und da finden sich im Ulrichsgrüner Tal in dieser wahrlich schlechten Zeit reihenweise Männer und Frauen, die für ihre Kirche spenden, die einen Architekten finden, der mit Gespür für die Landschaft und ein Herz für die Leute eine Architektur findet. Da muß wohl das ganze Tal mit angepackt haben, daß diese Kirche letztlich entstehen konnte. Und das entstandene Ergebnis ist noch heute ohne Abstriche handwerklich und gestalterisch überzeugend. Mit der Kirche hat das Tal erst seinen Mittelpunkt und sein Herz erhalten.
Nein diese Kirche stellt wirklich etwas besonderes dar - auch wenn sie nicht mit kunstgeschichtlicher Qualität glänzen kann - als Zeugnis ihrer Zeit hat sie in der näheren Umgebung keine Parallele. Wer sich jedoch näher mit der Baupolitik des dritten Reiches befaßt, muß registrieren, daß unsere Kirche kein Einzelfall war. Zwischen 1933 und 1945 sind in Bayern über 270 bzw. grundlegende Umbauten christlicher (katholischer und evangelischer) Kirchen mit zum Teil wesentlicher staatlicher Unterstützung entstanden.
Ohne daß es viele Leute bemerken, ist die Unterhütter Kirche in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes. Da ist zum einen die Entstehungszeit, 1933 - 1945, eine dunkle Phase deutscher Geschichte, in der sich ein durchundurch gottloses und menschenverachtendes Regime anschickt, eine Weltkatastrophe vorzubereiten, in eben dieser Zeit entsteht in einem abgelegenen Tal und bettelarmen Gegend eine neue Kirche - wenn schon nicht mit staatlicher Unterstützung, dann zumindest mit staatlicher Billigung. Und da finden sich im Ulrichsgrüner Tal in dieser wahrlich schlechten Zeit reihenweise Männer und Frauen, die für ihre Kirche spenden, die einen Architekten finden, der mit Gespür für die Landschaft und ein Herz für die Leute eine Architektur findet. Da muß wohl das ganze Tal mit angepackt haben, daß diese Kirche letztlich entstehen konnte. Und das entstandene Ergebnis ist noch heute ohne Abstriche handwerklich und gestalterisch überzeugend. Mit der Kirche hat das Tal erst seinen Mittelpunkt und sein Herz erhalten.
Nein diese Kirche stellt wirklich etwas besonderes dar - auch wenn sie nicht mit kunstgeschichtlicher Qualität glänzen kann - als Zeugnis ihrer Zeit hat sie in der näheren Umgebung keine Parallele. Wer sich jedoch näher mit der Baupolitik des dritten Reiches befaßt, muß registrieren, daß unsere Kirche kein Einzelfall war. Zwischen 1933 und 1945 sind in Bayern über 270 bzw. grundlegende Umbauten christlicher (katholischer und evangelischer) Kirchen mit zum Teil wesentlicher staatlicher Unterstützung entstanden.
Stil und Architektur
In der Zeit des dritten Reiches hat die Kunst und Kulturpolitik radikal und brutal Einfluß auf jegliche Entwicklung genommen. Architektur war dabei einer der Schwerpunkte und unmittelbar nach der Machtergreifung wurde 1933 eine abrupte Abkehr von der Moderne vollzogen. Dies ist auch in der Unterhütter Kirche spürbar. “Blut und Boden” hieß das neue Schlagwort. Architektur und Malerei waren “Führersache”, die Reichskulturkammer erließ bereits 1933 rigorose Richtlinien. Mißliebige Künstler und Professorenschaft wurden fast vollständig ausgetauscht.
Für die Architektur blieb unter diesen Rahmenbedingungen nur noch wenig Gestaltungsfreiheit. Ein bisschen davon ist positiv auch an der Unterhütter Kirche zu bemerken.
Die Beschränkung auf die einheimischen Materalien Holz, Stein, Putz gibt der Kirche ihre Bodenständigkeit (und hat wesentlich dazu beigetragen, daß sie handwerklich mit viel Eigenleistung bewältigt werden konnte).
Der einfache Baukörper, mit typischen Rundbogenfenstern eines Sakralbaues, die schlichte, kräftige Putzgliederung, das steilgeneigte Dach und der Natursteinsockel – das alles gibt dem Gotteshaus Würde und selbstverständlichen Landschaftsbezug – ohne altmodisch oder nostalgisch zu wirken und ohne falsche Monumentalität.
Dennoch ist es dem Architekten gelungen, auch ein klein wenig “Modernität” in seiner Architektur unterzubringen: Bei der Bauform des ungewöhnlich steilen Giebeldaches ist ihm offensichtlich der vorhandene und unbedingt unterzubringende Altar entgegengekommen – ansonsten wäre wohl der Unterhütte ein “braver” Walmdachbau beschieden gewesen! Und noch ein zeitgemäßes, gestaltungsbestimmendes Detail ist dem Architekten mit der orginellen, gestreckten Kuppelform des Dachreiters geglückt, die entscheidend zur Unverwechselbarkeit dieses Gotteshauses beiträgt, und die so gar nicht “brav” und angepaßt ausgefallen ist.
Die Beschränkung auf die einheimischen Materalien Holz, Stein, Putz gibt der Kirche ihre Bodenständigkeit (und hat wesentlich dazu beigetragen, daß sie handwerklich mit viel Eigenleistung bewältigt werden konnte).
Der einfache Baukörper, mit typischen Rundbogenfenstern eines Sakralbaues, die schlichte, kräftige Putzgliederung, das steilgeneigte Dach und der Natursteinsockel – das alles gibt dem Gotteshaus Würde und selbstverständlichen Landschaftsbezug – ohne altmodisch oder nostalgisch zu wirken und ohne falsche Monumentalität.
Dennoch ist es dem Architekten gelungen, auch ein klein wenig “Modernität” in seiner Architektur unterzubringen: Bei der Bauform des ungewöhnlich steilen Giebeldaches ist ihm offensichtlich der vorhandene und unbedingt unterzubringende Altar entgegengekommen – ansonsten wäre wohl der Unterhütte ein “braver” Walmdachbau beschieden gewesen! Und noch ein zeitgemäßes, gestaltungsbestimmendes Detail ist dem Architekten mit der orginellen, gestreckten Kuppelform des Dachreiters geglückt, die entscheidend zur Unverwechselbarkeit dieses Gotteshauses beiträgt, und die so gar nicht “brav” und angepaßt ausgefallen ist.
Die Innenarchitektur:
Die Innenarchitektur zeigt ähnliche Qualitäten; die schlichte und handwerksgerechte Materialverwendung (Holz und Putz dominieren), die Solidität der Verarbeitung bis hin zum Detail der Türbeschläge – das alles macht diese Kirche zum Zeugnis der Zeit – ohne jedoch heimattümelnd oder gar “linientreu” zu wirken; der Raum hat seine freundliche, einfache und geschlossene Raumwirkung erhalten können – auch wenn das zenrale Motiv des ursprünglichen neugotischen Hochaltars mittlerweilen verloren gegangen ist.
Zum Architekten:
Nachdem er in der Nachbarschaft schon einige bemerkenswerte Bauten als Referenz vorweisen konnte, und er zudem den Unterhüttern entgegen gekommen ist, fiel die Wahl der Unterhütter auf den Regensburger Architekten und Regierungsbaumeister Franz Günthner, damals gerade 27 Jahre alt.
Dieser Fachmann hat mit ein Stück oberpfälzer Architekturgeschichte geschrieben, und insbesondere nach Kriegsdienst und Gefangenschaft in der Nachkriegszeit eine Reihe bemerkenswerter baulicher Anlagen im gesamten ostbayerischen Raum gestaltet.